Wie der Markt spielt

2021 war ein extremes Jahr für die Schweizer Landwirtschaft. Der Sommer war so nass, dass die Bauern auf verschiedenen Kulturen Ernteausfälle von 40 – 100% hinnehmen mussten.

So betrugen auch beim Schweizer Dinkel die Einbussen 40-50%. Dank direktem Bezug vom Bio-Gutsbetrieb Eichberg konnten wir aber dennoch unseren Jahresbedarf für 2021 / 2022 decken und sogar noch etwas darüber hinaus.
Denn wir rechneten damit, unseren Dinkel in einem Mangeljahr problemlos absetzen zu können, wenn spätestens ab Mitte Jahr die Vorräte andernorts zur Neige gehen – notabene zu unveränderten Preisen, denn wir mussten trotz schlechter Ernte unsere Verkaufspreise nicht erhöhen.

Kein Mangel, trotz Missernte

Aber leider haben wir die Rechnung ohne den Bund und die Grossverteiler gemacht! In Jahren mit hohen Ernteverlusten hat der Bund die Möglichkeit, bei Getreideimporten auf Zölle zu verzichten und so die Versorgung zu günstigen Marktpreisen sicherzustellen. Genau diese Möglichkeit wurde in diesem Jahr ausgeschöpft und die Grossverteiler ersetzten bei Bedarf das Schweizer Bio-Dinkel und -Weizenmehl mit günstigem Importgetreide. So stand das Bio-Dinkelmehl bei Grossverteilern auf einmal rund 20% günstiger im Regal als das Schweizer Mehl. Und da bekanntlich jeder sich selbst der Nächste ist, greift man beim günstigen Mehl gerne zu, ohne dabei so genau auf die Herkunft zu schauen.

Fairer Weise muss man sagen, dass die Bio-Deklaration auch beim Dinkelmehl im Grossverteiler jederzeit korrekt war. Das Bio-Suisse Logo (mit dem roten Schweizerkreuz) wurde ersetzt durch das Import-Logo ohne Swissness-Logo. Die Herkunftsländer wurden in der Regel als „Mischdeklaration“ z.B. mit Herkunft „Schweiz / Osteuropa“ angegeben, wobei für Konsumenten nicht ersichtlich war, welche Mengenanteile nun aus der Schweiz und welche aus Import stammen.

Bio-Suisse Knospe lockert Swissness-Bestimmung

Beim mengenmässig wichtigsten Getreide, dem Bio-Weizen, lockerte der grösste Schweizer Bioverband, die Bio-Suisse (Knospe), sogar Ihre eigenen, strengen Swissness-Bestimmungen. Wegen der Ernteeinbussen erlaubte Bio-Suisse den Schweizer Mühlen die Beimischung von bis zu 20% Import-Bioweizen bei Mehlen mit den Schweizer Knospe-Logo. Statt 100% Schweizer Herkunft war also nur noch 80% Schweizer Herkunft gefragt für die Auslobung als „Schweizer“ Bioprodukt.

Wir bei Mahler & Co. setzten derweil bei unserem Bio-Dinkelmehl während dem ganzen Jahr auf 100% regionale Schweizer Herkunft. Und das zu durchaus fairen Preisen. Wer etwas sucht, der findet auch jetzt beim Grossverteiler Bio-Dinkelmehl aus 100% Schweizer Herkunft. Nicht mehr im 1 kg- sondern im 500 g-Beutel. Ein Preisvergleich zum Publikationszeitpunkt dieses Beitrags ergibt einen Preis von Fr. 9.90 / kg beim 500 g Bio-Urdinkel-Vollkornmehl (Herkunft Schweiz / Serbien). Das Pendant bei Mahler & Co. aus 100% Schweizer Herkunft ist mit Fr. 7.95 im Angebot.

Rette-mich! für die Ernte 2021

Die neue Dinkelernte steht bereits vor der Tür, 2022 war ein sehr gutes Getreidejahr. Unser Bio-Dinkel auf dem Eichberg konnte früh geerntet werden und wird jetzt in der regionalen Mühle zu verschiedenen, feinen Dinkelmehlspezialitäten verarbeitet. Wir haben etwas vorsichtiger eingekauft wie 2021, auch weil der Konsum bei Backzutaten generell etwas rückläufig ist. Während er Pandemie haben viele Haushalte entdeckt, wie fein und vielfältig selber gebackenes Biobrot schmeckt. Aktuell legt der Ausserhaus-Konsum wieder deutlich zu und der Backofen in der heimischen Küche bleibt etwas öfter kalt. Auch das ist der Markt und diesen Umständen müssen wir Rechnung tragen.

Um möglichst rasch Platz für die neue Ernte zu machen, bieten wir die – perfekt gelagerten und absolut einwandfreien – Bio-Dinkelmehle aus Ernte 2022 in einer Rette-mich! Aktion mit 30% Rabatt an und hoffen, dass unsere Stammkunden sich kräftig eindecken mit unserer 100% Schweizer Bio-Qualität von einem der ältesten Bio-Höfe der Schweiz!