Ätherische Öle richtig anwenden

Ätherische Öle richtig anwenden

Ob neben einer duftenden Blumenwiese, beim Schälen von Zitrusfrüchten oder bei einem Spaziergang durch den Wald: wir nehmen immer Düfte wahr, die in Form von ätherischen Ölen in der Natur vorkommen. Die Nachfrage nach der puren Essenz von Pflanzen als Begleiter auch ausserhalb der Natur ist gross und geht im therapeutischen Bereich bereits auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurück. Wie die duftenden Begleiter eingesetzt werden können und was bei deren Anwendung zu beachten ist, haben wir von Martina Amhof von Naturima erfahren. Martina ist ausgebildete Pharma-Assistentin und in Ausbildung zur Aromatherapeutin. Mit viel Liebe stellt sie selbst diverse Naturkosmetikprodukte her. Eines ihrer aller ersten Produkte waren kleine Massage-Herzen, womit sie auch heute noch vielen Menschen eine Freude bereitet. Mahler & Co. durfte mit Martina ein spannendes Interview zum grossen Trendthema Ätherische Öle durchführen.

Mahler & Co.: Liebe Martina, als ausgebildete Pharma-Assistentin, hast Du nun die Reise in die Welt der Aromen angetreten. Woher rührt Deine Passion für Düfte?

Martina Amhof: Durch meine Ausbildung, welche auch stark mit der Medizin und Heilen verbunden ist, habe ich eine noch grössere Passion dafür entwickelt, Menschen etwas Gutes zu tun. Zudem war die Idee, eigene Naturkosmetik für meine Kinder zu entwickeln, da es schwer war, Produkte mit rein natürlichen Inhaltsstoffen zu finden. Die Wirkung von Düften nehme ich schon lange wahr und finde es faszinierend, was sie in Menschen bewirken können. In vielen Situation werden Düfte unbewusst eingeatmet, wodurch Erinnerungen an Menschen und Situationen oder auch Ängste und Geborgenheit entstehen. Unterbewusst werden wir also tagtäglich von den Düften geleitet.

Welche Möglichkeiten gibt es ätherische Öle anzuwenden?

Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von der Gesundheit, über Naturkosmetik zu Raumduft. Als Raumduft kann man ätherische Öle am besten mit einem Duftstein verwenden. Dieser eignet sich perfekt für kleinere Räume, unterwegs oder im Auto. Wer in grösseren Räumen einen Duft geniessen möchte, kann diesen durch eine Duftlampe oder Aromadiffuser entfalten. Ich bevorzuge einen Diffuser, da dieser das ätherische Öl mit kalter Luft verteilt. Wer eine Duftlampe anwendet, sollte darauf achten, dass sich immer ausreichend Wasser in der Schale über der Kerze befindet. Wenn es zu heiss wird und nicht mehr ausreichend Wasser vorhanden ist, können die Öle verbrennen und es entstehen schnell unerwünschte Dämpfe.

Im kosmetischen Bereich und für das persönliche Wohlbefinden können die Düfte verdünnt als Körper – und Massageöle, Wickel, Roll-Ons oder in natürlichen Cremes verwendet werden. Ein geeigneter und gleichzeitig sehr hautpflegender Emulgator ist zum Beispiel Mandelöl. Für die Möglichkeiten der Anwendung im therapeutischen Bereich ist es am besten, sich an Fachleute zu wenden.

Was viele nicht wissen: Ätherische Öle sind, obwohl natürlichen Ursprungs, hochkonzentrierte, kraftvolle Wirkstoffe, die entsprechend auch Risiken und Nebenwirkungen in sich bergen. Welche Sicherheitsvorkehrungen muss man bei der Anwendung besonders beachten?

Wichtig ist, auf eine Kennzeichnung «100% naturrein» zu achten (wie es zum Beispiel bei Ölen biologischen Ursprungs gewährleistet ist) oder auf eine verdünnte Mischung mit Jojobaöl zurückzugreifen. Dies ist vor allem bei kostbaren ätherischen Ölen wie Zitronenmelisse der Fall. Auch der botanische, lateinische Name sollte aufgeführt sein und abgelaufene ätherische Öle sollten nicht mehr verwendet werden. Für manche wirken die Gefahrenhinweise auf der Verpackung etwas erschreckend. Diese müssen jedoch laut schweizerischem Gesetzt, aufgrund der extrem hohen Konzentration, aufgeführt werden. Wer bei der Dosierung unsicher ist, kann sich immer an Fachleute wenden, denn eine Überdosierung dieser hoch konzentrierten Pflanzenwirkstoffe kann schaden. Eine der wichtigsten Regeln ist, ätherische Öle nicht bei Babys, Kleinkindern, Schwangeren, Epileptikern und Asthmatikern anzuwenden.

Besonders zur aktuellen Zeit sind Viele auf der Suche nach einem «Erkältungsschutz» in Form von ätherischen Ölen. Was kannst Du dazu empfehlen und wie wendest Du die Öle an?

Ich verwende am liebsten zur Vorbeugung oder auch bereits bei bestehenden Erkältungen eine Lösung zum Inhalieren. Das hält die Schleimhäute feucht und ist gut fürs Immunsystem und die Atmung. Ein Rezept dazu ist:

1 Liter Wasser (nicht zu heiss), mit 1TL Meersalz und als Zusatz ätherisches Öl Kiefernadeln (gut fürs Immunsystem/Atmung), Lavendel FEIN oder Eukalyptus Radiata vermischen. Jeweils nur 1 Tropfen. Nicht für sensible Menschen zu empfehlen. Wer nicht gerne inhaliert oder etwas für einen freien Atem unterwegs möchte, kann auch die oben genannten Tropfen auf ein Taschentuch träufeln und dieses jederzeit unterwegs hervornehmen und einatmen.

Holst Du Dir in der Homeoffice Zeit ein paar Tricks mit ätherischen Ölen nach Hause, für eine bessere Konzentration und Fokus?

Ja ich habe tatsächlich einen guten Tipp bei Müdigkeit oder für diejenigen, die einen kleinen Motivationsschub gebrauchen können:

Am besten nimmt man sich eine kleine, verschliessbare Dose mit Deckel und füllt diese mit Wattepads. Anschliessend kann man 3 Tropfen nach Wahl beigeben. Ich bevorzuge Zirbe, Zitrone, Pfefferminz. Dieser Mix schafft einen klaren Kopf, wirkt stimulierend, anregend und wachmachend.

Einmal die Dose öffnen und einatmen - und schon kann es weitergehen.

Würdest Du diese Variante auch bei Schulkindern zur besseren Konzentration anwenden?

Bei Kindern empfehle ich, besser nur 1 bis 2 Tropfen zu verwenden. Dort würden sich Orange süss oder Mandarine eignen, plus 1 Tropfen Zirbe (Arve). Wichtig ist, bei Kindern kein Pfefferminzöl zu verwenden. 

Gibt es weitere „do-it-yourself“ Ideen, die Du mit uns teilen möchtest?

Ein toller Tipp, auch als Geschenkidee, sind selbst gemachte Badekugeln. Daran haben besonders auch meine Kinder grosse Freude. Sowohl in der Herstellung, als auch in der Anwendung.

Mein Rezept dazu ist: 200 g Natron, 100 g Zitronensäure, 50 g Speisestärke, 30 g Kokosöl oder Shea Butter. Das Kokosöl oder die Shea Butter über einem Wasserbad schmelzen und mit den trockenen Zutaten vermischen. Anschliessend bis zu 5 Tropfen ätherisches Öl beimischen, sodass es eine sandige Konsistenz gibt. Um die Badekugel in Form zu bringen, eignen sich Eiswürfel- oder Muffinformen hervorragend. Wer eine Blütenmischung zur Hand hat, kann die Badekugel noch mit hübschen Blüten verzieren. Danach 1-2 Tage trocknen lassen. Die hübschen Badkugeln können sofort verwendet - oder luftdicht verschlossen, auch zu einem späteren Zeitpunkt verschenkt werden.

Wenn man jemandem eine Freude bereiten und ihn mit einer kleinen Zusammenstellung an ätherischen Ölen überraschen möchte, welche Sorten würden sich da am besten als Geschenk eignen?

Je nachdem, wie gut man die Person kennt, kann man umso individuellere Düfte schenken. Aber viele haben Zitrus- und Nadelbaumdüfte oder Lavendel sehr gern. Eine dieser Sorten ist also immer eine gute Wahl und mit einem Duftstein dazu, kann man am wenigsten falsch machen.

Danke vielmals für die wertvollen Infos und den spannenden Einblick in die Welt der Düfte. Wir freuen uns, unseren Kunden ein paar wertvolle Tipps von Dir mit an die Hand zu geben und wünschen Dir weiterhin viel Erfolg in der Ausbildung zur Aromatherapeutin!

Hier finden Sie eine Übersicht unserer ätherischen Öle

Text: Lisa Beurer, Mahler & Co.
Quelle: Martina Amhof von Naturima
Bilder: Mahler & Co. / Pixabay

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