Tarocco: Vulkanfrucht aus Sizilien

Tarocco: Vulkanfrucht aus Sizilien

Unsere Beziehung zur Produzentengemeinschaft Agrinova-Bio reicht mehr als 25 Jahre zurück. Bereits vor der Gründung der Gemeinschaft hatten Mäni und Markus Mahler Kontakt zu Mitgründer Marcello Eberle und seinem Vater. Der Name Eberle verrät Schweizer Wurzeln, die Familie ist aber schon über Generationen in Sizilien ansässig und hat viel Erfahrung im Zitrusanbau.

Der grösste Teil der Orangenplantagen von Agrinova Bio befindet sich im Osten Siziliens, in der Provinz Catania. Der vulkanische Boden an den Ausläufern des Ätna ist sehr fruchtbar und prädestiniert für den Orangenanbau. Die aromatischsten und besten Orangen stammen aus genau dieser Region. So sind auch Markus Mahler die Tarocco-Orangen von Agrinova in bester Erinnerung: „Schon vor 25 Jahren waren die Bio-Tarocco von Agrinova einfach die besten!“ Und an dieser Qualität hat sich bis heute nichts geändert.
Der Produzentengemeinschaft sind heute 59 Bio-Bauernbetriebe angeschlossen die auf einer Fläche von 650 Hektaren Zitrusfrüchte und Gemüse kultivieren. Der Orangenanbau in Sizilien wird dominiert von den roten Sorten Sanguinello, Moro und Tarocco. Etwa 70% der Anbaufläche verteilen sich auf die drei Blutorangensorten.

Im Bio-Anbau stehen die Orangenbäume in arten- und nützlingsreichen Wiesen. Jede Frucht ist bis aufs Feld des Bauern rückverfolgbar.

Wissenswertes zur Sorte Tarocco

Die Tarocco-Orange ist vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts aufgrund einer natürlichen Mutation aus der Sorte Sanguinello hervorgegangen. Man sagt, der Name Tarocco leite sich vom Ausruf des Erstaunens eines Bauern ab, dem der Entdecker die neu entdeckte Varietät gezeigt hat: „un tarocco“ bedeutete im damaligen Sprachgebrauch „ein Trumpf“. Tarocco ist im Italienischen auch die Bezeichnung für das Kartenspiel Tarot. Im Gegensatz zur Sanguinello-Orange besitzt die Tarocco deutlich weniger Säure, dafür ein sehr harmonisches Geschmacksprofil. Während unsere südlichen Nachbarn die rassige Säure der Moro und Sanguinello lieben, kommt die mild-aromatische Tarocco von den Blutorangen bei uns klar am besten an. Nicht zuletzt auch wegen der guten Saftausbeute beim Pressen.

Die weinrote Färbung der Fruchtzellen ist auf den roten Farbstoff Anthocyan zurückzuführen, einem Flavonoid, das u.a. auch in Heidelbeeren oder Aroniabeeren zu finden ist. Anthocyane sind wahre Moleküle des Lebens. Eine Reihe von medizinischen Studien, u.a. vom Britischen Institute of Food Research in Norwich, haben gezeigt, dass Anthocyane eine sehr wichtige Rolle im Organismus spielen. Sie wirken zum Beispiel positiv auf die Blutkapillaren und die Magenschleimhaut und schützen die Körperzellen vor oxidativem Stress. Regelmässige Untersuchungen und Vergleiche zeigen auch, dass Tarocco die Orangensorte mit dem höchsten Vitamin C-Gehalt ist. Dieser liegt mit ca. 80 mg pro dl Saft bis zu 25 % über dem durchschnittlichen Gehalt anderer Orangen.
Neben der Sorte ist die Färbung der Blutorangen auch temperaturabhängig. Je tiefer die Temperaturen während der Reifung, desto mehr vom roten Farbstoff wird gebildet. Die Färbung macht sich übrigens auch auf der Schale bemerkbar. Gegen Ende der Saison zeigt sie sich mit schönen, roten Bäckchen.

Noch ein Wort zur Lagerung

Wie schon in einem früheren Blogbeitrag über Zitrusfrüchte ausführlich beschrieben, hier nochmals die wichtigsten Lagertipps für unsere unbehandelten Bio-Orangen:

  • Nehmen Sie die Früchte zu Hause gleich aus der Verpackung
  • Waschen Sie diese lauwarm ab und reiben Sie sie trocken. Das entfernt allfällig anhaftende Schimmelsporen
  • Lagern Sie die Früchte am besten im Kühlschrank

Da Bio-Orangen nicht mit Oberflächenbehandlungsmitteln und Fungiziden behandelt werden, sind sie deutlich anfälliger für Schimmel und faule Stellen. Mit unseren Lagertipps halten die Orangen in der Regel gut 2 Wochen in Ihrem Kühlschrank.

Die meisten Anbauflächen liegen in der Nachbarschaft des Ätna.

Text: Stefan Jost, Mahler & Co.

Bilder: Agrinova

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