«Palü» - Erfrischungstee für warme Tage

«Palü» - Erfrischungstee für warme Tage

Erfrischung ist ein Bergbach. Es gibt wohl kaum ein passenderes Synonym. Darum hat ein Bergbach, die Aqua da Palü, unserem Erfrischungstee den Namen geliehen. Vom Palügletscher gespiesen, rauscht er seit der letzten Eiszeit in Kaskaden dem Tal entgegen.


Ein Wunder der Natur - zugänglich dank viel Freiwilligenarbeit

Bei Cavaglia, jetzt unter dem Namen Cavagliasch, hat das Wasser mit seiner unbändigen Kraft viele Gletschermühlen, "Töpfe der Riesen", geschaffen. Der während Jahrtausenden geschliffene Gletschergarten kann von Mai bis Oktober im oberen Teil der Valpochiavo besucht werden. Ein Ausflug in dieses Wunder der Natur ist vor allem an Hitzetagen ein Genuss, denn so nahe am Aqua da Palü bleibt es auch im Sommer kühl und schattig.

Dass es diese Gletschermühlen gibt, ist in der Region schon lange bekannt. Sie waren jedoch während Jahrhunderten unter der Erde versteckt. Eine Freilegung war sehr aufwändig und die ersten Versuche scheiterten. 1994 gelang dann aber der entscheidende Schritt: Mit tatkräftigem Einsatz von fast zwei Dutzend Lernenden der Rhätischen Bahn, von der Werkstatt in Poschiavo, wurde die erste Mühle vollkommen freigelegt. Und mit Hilfe des damaligen Försters von Poschiavo wurde der Rundweg angelegt, der zum Aussichtspunkt mit Panorama über die ganze Valposchiavo führt. 1998 gründeten ein paar Idealisten dann den Verein "Gletschergarten Cavaglia" und dank dem grossen Einsatz vieler weiterer Freiwilliger kann der Gletschergarten in der jetzigen Form bestaunt werden.

Für Frische zuständig: Pfefferminze

Heute ist die Pfefferminze mit Abstand die wichtigste und am meisten verwendete Minzenart. Entstanden ist die frische, intensiv nach Menthol duftende Minze aber erst im 17. Jahrhundert durch eine Spontankreuzung aus zwei oder drei Minzenarten. Der Biologe John Ray entdeckte die Kräuterpflanze 1696 in einem englischen Garten und nannte sie wegen ihres vergleichsweise scharfen Geschmacks "Peppermint".

Ihre Vorläufer, wie die Krausminze, Wasserminze oder grüne Minze, galten hingegen schon im Altertum als mystische Pflanzen. Im alten Ägypten brachten die Mütter ihre Kinder auf einem Bett aus wohlriechender Minze zur Welt. Orientalische Herrscher legten Minzblätter als Zeichen der Freundschaft und der Liebe in ihre Schriftrollen.

Das für den frischen Geschmack verantwortliche Menthol ist in der Pfefferminze in hoher Konzentration enthalten. Die Kräuterheilkunde empfiehlt Pfefferminze bei krampfartigen Magenbeschwerden und Gallenleiden, verdorbenem Magen (Menthol desinfiziert), bei Übelkeit, Erbrechen und Schluckauf. Die schmerzlindernde Wirkung im Magen ist ebenfalls auf den Wirkstoff Menthol zurückzuführen. Es blockiert die Schmerzrezeptoren der Magenschleimhaut.

ACHTUNG: Nicht bei jeder Unpässlichkeit im Magen-Darmtrakt ist Pfefferminze zu empfehlen. Bei Sodbrennen sollte sie gar vermieden werden. Der Genuss von Pfefferminztee entspannt den Magenpförtner und so kann im Liegen Magensäure ungehindert in die Speiseröhre aufsteigen und Sodbrennen auslösen. Menthol regt ausserdem die Magensäureproduktion an, weshalb reiner Pfefferminztee als Dauergetränk nicht ratsam ist.

Wer auf Menthol aus den obengenannten Gründen verzichten möchten, kann z.B. auf Orangenminze, Krauseminze oder Apfelminze umsteigen. Diese enthalten an Stelle des Menthols den Inhaltsstoff Carvon.

Das ätherische Pfefferminzöl wird äusserlich angewendet bei Kopfschmerzen, Verstauchungen, Quetschungen und anderen stumpfen Verletzungen. Die Blockierung von Schmerzrezeptoren konnte auch in der Haut nachgewiesen werden. In einer Studie an der Universität Kiel erwies sich äusserlich aufgetragenes Pfefferminzöl (verdünnt 1:10 in Pflanzenöl) bezüglich Schmerzlinderung gegenüber Paracetamol (Wirkstoff in vielen Schmerzmitteln) als ebenbürtig!

Pfefferminze im eigenen Garten

Wer die Frische der Pfefferminze in voller Konzentration ernten möchte, sollte sich bis zum Blühbeginn gedulden. Erst zu diesem Zeitpunkt wird der Pflanzenstoff Menthon vollständig in Menthol umgewandelt, welches der Pfefferminze das unverwechselbare Aroma verleiht. Menthon hingegen erzeugt einen eher unangenehmen Beigeschmack.

Wie alle Heilpflanzen mit ätherischen Ölen, sollten Minzen am späten Vormittag gesammelt werden, bevor die Sonne zu stark scheint und die flüchtigen Stoffe verdunsten.

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