Lagertipps Kartoffeln & Rüebli

Lagertipps Kartoffeln & Rüebli

Unbehandelt aus Bio-Anbau

Der Anbau von Bio-Kartoffeln und -Rüebli stellt hohe Ansprüche an Boden und Anbautechnik. Darum gibt es immer weniger, dafür grössere Anbaubetriebe für die beiden Lagergemüse. Schädlinge wie der Kartoffelkäfer oder Krankheiten wie die Kraut- und Knollenfäule werden ohne Pestizide bekämpft, dadurch weist Lagergemüse aus Bioanbau deutlich weniger Rückstände auf.

Kartoffeln aus konventioneller Produktion dürfen nach dem Anbau mit dem chemischen Keimhemmer Chlorpropham (ClPC) behandelt werden. Er unterdrückt die Zellteilung in den Augen der Kartoffeln und verhindert dadurch das Auskeimen. In grossen Konzentrationen steht ClPC im Verdacht, krebserregend zu sein.

Der Keimhemmer ClPC ist bei Biokartoffeln verboten. Biokartoffeln weisen auch hier keine Rückstände auf.

Lagerung von Kartoffeln

Für die Lagerung ungewaschene Kartoffeln verwenden. Für den Haushalt sind vor allem die späten Sorten geeignet. Kartoffeln werden am besten lose auf Holzregalen ("Hurden"), in Harassen oder für kürzere Zeit auch in Jutesäcken gelagert. Die Idealtemperatur beträgt 8 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 90%. Es ist wichtig, dass die Temperatur frei von unten nach oben zirkulieren kann, damit sich kein Kondenswasser bilden kann.

Der Lagerraum muss dunkel sein. Ansonsten werden die Kartoffeln grün. Grüne Kartoffeln enthalten Solanin, ein Stoff der in allen Nachtschattengewächsen vorkommt und nervenschädigend wirkt. Der Verzehr von grösseren Mengen Solanin kann zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Brechdurchfall führen. Durch Erhitzen wird Solanin nicht zerstört. Deshalb grüne Stellen bei Kartoffeln immer grosszügig wegschneiden!

Ist kein geeigneter Keller für die Kartoffellagerung vorhanden, ist zu empfehlen, Kartoffeln nur in kleinen Mengen zu kaufen. Für ein paar Wochen lassen sich die Knollen dennoch in einem kühlen, dunklen Raum (Dachboden, Garage) in einer Styroporbox aufbewahren. Die längere Lagerung in Kunststoffbeuteln ist nicht zu empfehlen, da dies das Auskeimen beschleunigt. Kartoffeln sollten zudem nicht zusammen mit Äpfeln gelagert werde. Diese geben Ethylen ab, welches die Keimbildung sowie die Alterung der Kartoffeln beschleunigt.

Ungewaschene Rüebli lagern

Die Lagerung von Rüebli ist weniger anspruchsvoll wie diejenige von Kartoffeln. Aber es gibt zwei Punkte, die man auf jeden Fall beachten sollte. Wie Kartoffeln, vertragen Rüebli die Lagerung zusammen mit Äpfeln nicht. Auch hier ist es das Ethylen der Äpfel, welches einen negativen Einfluss hat. Die Rüebli werden durch diesen natürlicherweise von den Äpfeln verströmten Stoff bitter.

Für die Einlagerung ist es wichtig, dass die Rüebli trocken sind. Bei Rüebli aus dem eigenen Garten muss das Kraut abgedreht werden (besser kein Messer verwenden, da sonst gerne die Wurzel verletzt wird). Danach kann das Wurzelgemüse - wie zu Urgrossmutters Zeiten - in Moos- oder Sandpackungen geschichtet werden. Dazu in einer Kiste abwechslungsweise immer eine Lage Moos- oder Sand mit den Rüebli einschichten und am Schluss mit Moos oder Sand abschliessen. Sie können die Rüebli für eine längere Lagerung aber auch im kühlen Keller in grosse Polyethylenbeutel geschichtet einlagern.

Grössere Lagermengen von Rüebli und Kartoffeln sollten wöchentlich auf faule Exemplare kontrolliert werden. Diese dann sofort entfernen, damit sich das andere Gemüse nicht ansteckt.

Text: Stefan Jost, Mahler & Co. Quelle: Agridea, selbstgemacht, eingemacht, feingemacht.

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