Essen statt vernichten: Kartoffeln retten

Essen statt vernichten: Kartoffeln retten

Durch einen Bericht in der Aargauer Zeitung ist Markus Mahler auf das Schicksal von 45 Tonnen «unverkäuflicher» Biokartoffeln des Kölliker Bauern Walter Maurer aufmerksam geworden. Die Kartoffelfelder liegen zudem quasi an seinem Arbeitsweg. Sein spontaner Gedanke: «Da können wir helfen».

Unsere Frisch-Einkäuferin, Esthi Lasen, hat sich darum beim Biobauern aus Kölliken gemeldet und dieser zeigte sich sehr erfreut über die unverhoffte, zusätzliche Vermarktungsmöglichkeit. Er konnte zwar rund 15 Tonnen der Feldfrüchte am vergangenen Samstag dank der Unterstützung der obengenannten Zeitung bereits direkt ab Hof verkaufen. Dennoch bleiben im Moment noch 30 Tonnen.

Grossverteiler: Kein Interesse

Grund für die «unverkäufliche» Ware sind die sehr rigorosen Qualitätsbestimmungen eines Grossverteilers. Für diesen wären die Kartoffeln bestimmt gewesen. Da Maurers Biokartoffeln in diesem Jahr teilweise Frassspuren von Drahtwürmern aufweisen und sie etwas unförmig sind, wurde die ganze Ernte zurückgewiesen. Aussortieren ist da scheinbar keine Option. Der finanzielle Ausfall von 40'000 Franken ist für den mittelgrossen Betrieb kein Pappenstiel und trifft die Familie empfindlich. Dazu Esthi Lasen: «Wir hoffen nun, dass sich viele unserer gut 25'000 Kunden solidarisch zeigen und die Kartoffeln, welche problemlos konsumiert werden können, zu einen wirklich günstigen Preis in unserem Bio-Onlineshop bestellen. Im besten Fall bringen auch wir so ein paar weitere Tonnen auf den Teller und können den finanziellen Ausfall für Maurers verringern.»

Rüebli, Kartoffeln, Ammenkuhhaltung

Maurers Mischbetrieb ist seit 24 Jahren Bio. Neben Kartoffeln und Rüebli (5.5 HA) baut er auf seinen total 30 Hektaren auch Getreide und weitere Gemüsekulturen an, die zum Teil zu Bio-Tiefkühlgemüse verarbeitet werden. Mit 30 Milchkühen praktiziert er die Ammenkuhhaltung. D.h. die Kälber sind zwar vom Muttertier entwöhnt, werden aber weiterhin von einer Ammenkuh gesäugt. 200 Legehennen liefern Bio-Eier für den Direktverkauf.

Auf seinen Feldern arbeitet Walter Maurer mit leichten, kleinen Traktoren. Für ihn ein einfacher Beitrag, um der Bodenverdichtung entgegen zu wirken. Seinen Gemüsekulturen gibt er viel Zeit zum Ausreifen, damit sich das Aroma und die gesunden Nährstoffe sich voll entwickeln können. Die gestiegenen Qualitätsanforderungen der Abnehmer sind dem 60-jährigen Biobauern schon länger ein Dorn im Auge: «Es kann doch nicht sein, dass alles einfach nur noch perfekt aussehen muss, damit es im Detailhandel verkauft wird». Vielleicht mit ein Grund, warum er nächstes Jahr frühzeitig in Rente geht? Allerdings, ein echter Ruhestand wird es kaum werden. Er will für die nächste Zeit jeweils die Hälfte des Jahres auf einem Bauernhof in Äthiopien mitarbeiten. Zuvor hatte er in einem Pilotprojekt auf seinem Biohof selber Flüchtlinge auf dem Feld beschäftigt.

Kölliker Biokartoffeln 2. Klasse bestellen

Wir bieten in unserem Webshop so lange Vorrat die ungewaschenen Bio-Kartoffeln in den Varianten festkochend (Sorte Ditta) und mehligkochend (Sorte Jelly) in einer 5 kg-Einheit zum Preis von Fr. 1.80 / kg an. Die Kartoffeln weisen, wie erwähnt, zum Teil leichte Frassspuren von Drahtwürmern auf, die aber gut weggeschält oder -geschnitten werden können. Ein grosser Teil der Knollen sind aber auch ganz unversehrt. Bei kühler, dunkler Lagerung sind die ungewaschenen Kartoffeln über mehrere Wochen haltbar.

Kurze Facts zum Thema: Foodwaste in der Schweiz

Pro Person und Jahr werden in der Schweiz 330 kg einwandfreie Lebensmittel fortgeschmissen. Multipliziert mit den aktuell 8.5 Mio. Einwohnern ergibt das total 2'800'000'000 kg oder 2.8 Millionen Tonnen.

Fast die Hälfte der weggeworfenen Lebensmittel stammen aus Privathaushalten. Auch im Bereich Verarbeitung fällt viel weg, da vor allem aufgrund des Aussortierens von Zweitklassigem.


Mahler & Co. hat in der Shop-Rubrik RETTE MICH! Produkte aufgeführt, die nicht der Norm entsprechen, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum in die Nähe rückt oder der Produzent eine Übermenge produzierte. So wird auch in unseren eigenen vier Wänden praktisch nichts weggeworfen: https://www.mahlerundco.ch/572-rette-mich

Text: Mahler & Co.

Quelle: Bericht in der Aargauer Zeitung vom 09.10.20

Foto: Aargauer Zeitung

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