Ein Dach für die Schüler von Gomoa

Ein Dach für die Schüler von Gomoa

Über die Schule im Ghanaischen Dorf Gomoa Gyaman haben wir in einem früheren Blogbeitrag bereits berichtet. Im Dorf werden die Bio-Kokosnüsse für unsere beliebten Kokosstreifen angebaut und verarbeitet. Die Umstände, unter denen in der örtlichen Junior High School der Unterricht abgehalten werden muss, sind für uns beinahe unvorstellbar.

Unser Partner vor Ort - die Kooperative WAD - und unser Importeur, die Biopartner AG, konnten sich bei einem Besuch in Gomoa im letzten Sommer von den erbärmlichen Zuständen der Infrastruktur überzeugen. Der Chairman der Kooperative hat die Besucher aus der Schweiz durch die Schulräume geführt, in denen er selber als Kind und Jugendlicher die Schulbank gedrückt hat. Der uns vorliegende Schulbericht der J.H.S. Gomoa Gyaman von 2018 legt ebenfalls ein eindrückliches Zeugnis der desolaten Zustände ab. Hier einige Auszüge aus dem Bericht, der wohl mit einem gewissen Fatalismus abgefasst wurde. Anders ist es kaum zu erklären, weshalb die Infrastruktursituation um 2014 mit «Augenweide» betitelt wird:


Infrastruktur der Schule 2014. Eine Augenweide:

"Im Jahr 2014 wurden mit Hilfe und Mitwirkung der Schulleitung, der Gemeinde, der Bezirksversammlung und mehrerer Einzelpersonen die dringendsten Renovationen durchgeführt. Unter anderem wurden Wände renoviert, das Schulgebäude gestrichen und ein Schuppen für die Kantinenfrauen errichtet, wo das Essen für den Mittagstisch der Schüler und Lehrer zubereitet werden kann.

Zur Schulanlage gehören aktuell:

  • Zwei separate Gebäudeblöcke mit je einem Büro

  • Ein Urinal (nicht in der besten Verfassung)

  • Eine Toilettenanlage (von der Gemeinde in einem bedauernswerten Zustand übernommen)

  • Ein Schulpark (keinem üblichen Standard entsprechend)

  • Ein Stück Land für die weitere Entwicklung

  • Ein Vorrats-Schuppen

  • Vier Laptop Computer (für 15 Lehrer und gut 400 Schüler)

  • Ein Drucker

  • Ein Projektor

  • Lehrbücher (völlig unzureichend = «woefully inadequate»)

  • Bibliothek-Bücher

  • Möbel für Lehrer und Schüler (Im Originaltext taxiert mit. «nothing to ride home with»)"


Der Schulbericht verweist gleichzeitig aber auch mit Stolz auf die guten Leistungen der Schüler und Lehrer der Junior High School Gomoa in den letzten Jahren:

Die Schulbänke der JHS Gomoa waren schon bei der Gründung 1952 nicht mehr neu...

Die Leistungen der Schule

"Die Ergebnisse der Benotung im Schuljahr 2017 / 2018 sind bemerkenswert (dem Bericht liegen diverse Zensuren im Anhang bei). Die Disziplin in der Schule hat sich erheblich verbessert, da die meisten Schüler bereits um 06:30 h zur Schule kommen und dem Läuten der Schulglocke konsequent Folge leisten.

Die Lehrer sind immer pünktlich und erscheinen regelmässig, was sich positiv auf die Leistung der Schüler auswirkt. Die Beziehung zwischen Lehrern und Schulleitung ist gut. Lehrer Informieren die Schulleitung, wenn sie während dem Unterricht einmal ausserhalb der Schule etwas erledigen müssen.
Im Bereich Sport hat die Schule gute Leistungen erbracht. Im Schuljahr 2016 / 2017 gewann die Schule Leichtathletik sowie Fussball bei den Mädchen und den Jungen. Auch die sportlichen Leistungen 2018 können sich sehen lassen."

Dringlichster Handlungsbedarf

Bei seinem Besuch im Juli dieses Jahres hat Alexander Brunner, Mitarbeiter der Importfirma Biopartner, neben den oben erwähnten Mängeln, ein Problem als besonders vordringlich identifiziert: Eine Fledermauskolonie hat sich das Schulgebäude als Zuhause ausgesucht. Die damit verbundenen Beeinträchtigungen der Hygiene und die massiven Geruchsimmissionen durch den Fledermauskot, haben einen Teil der Gebäude unbrauchbar gemacht. Verschiedenste Methoden wurden angewendet um sich von den Tieren zu befreien. Auch mit radikalen Methoden konnten die Fledermäuse nicht vertrieben werden. Die Schulräume verfügen derzeit nur über ein Blechdach, unter dem Dachstuhl können die Plagegeister ungehindert ins Innere gelangen. Weitere Abklärungen haben gezeigt, dass nur bauliche Massnahmen einen vernünftigen Schulbetrieb ermöglichen Die Schulleitung hat erklärt, dass sie beim Staat mehrfach auf die Situation aufmerksam gemacht hat, es jedoch aufgrund der finanziellen Lage nie einen positiven Entscheid für die Renovation und die baulichen Anpassungen gegeben hat.

Die Fledermäuse finden ungehindert den Weg in die Schulräume

Wir bauen ein Dach – zusammen mit Ihnen

Da uns die Entwicklung des «Kokos-Dorfes» Gomoa Gyaman persönlich am Herzen liegt und die WAD-Kooperative nicht einfach ein Lieferant, sondern Partner in einer langjährigen Beziehung ist, haben wir beschlossen, zusammen mit Biopartner direkt Hilfe vor Ort zu leisten: Mahler & Co. übernimmt über ein Crowdfunding die Finanzierung des Deckeneinbaus und damit die Sanierung der betroffenen Schulräume. Bereits wurden Fachleute wie Schreiner, Elektriker und Maurer an die Schule geschickt um eine Bestandesaufnahme und einen Kostenvoranschlag zu erstellen. Als Absicherung, dass die eingesetzten Mittel vollumfänglich den Renovationsarbeiten an der Schule zugutekommen, erfolgt die Bezahlung der Handwerker direkt über den Geschäftsführer der Kooperative WAD, Patrick Deegbe. Patrick ist Bindeglied zwischen der Schweiz und Ghana und verbringt mehrere Monate im Jahr direkt vor Ort in Westafrika.

Helfen Sie uns – und den Schülern in Gomoa Gyaman! Machen Sie mit beim Crowdfunding auf wemakeit.com.

So sorgen wir gemeinsam dafür, dass die Bauarbeiten rasch angepackt und die Schulräume bald wieder in vollem Umfang genutzt werden können. Wir halten Sie über die Resultate Ihrer Unterstützung gerne in unserem Bioblog auf dem Laufenden! Ganz herzlichen Dank für Ihre Hilfe.

Und natürlich können Sie die Bauern in Ghana auch mit dem Genuss der feinen Bio Kokosstreifen, der getrockneten Ananas, Mangos und Papayas unterstützen. Die Kooperative erhält existenzsichernde Preise für ihre Produkte und kann mit der ausbezahlten Fairtrade-Prämie weitere Verbesserungen im Bereich Infrastruktur und Bildung realisieren. Ein wichtiger Beitrag, damit in den ländlichen Gebieten Ghanas heute und in Zukunft ein menschenwürdiges Leben möglich ist und die Abwanderung in die Hauptstadt Accra – und damit leider oft in prekäre oder kriminelle Verhältnisse – verhindert oder zumindest eingedämmt werden kann.

In der gedeckten Kantine wird für die Schüler gekocht
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