Drei Musketiere gegen Erkältung

Drei Musketiere gegen Erkältung

Thymian ist im Fokus der aktuellen Forschung als Ersatz für Antibiotika im Bereich Atemwegserkrankungen.

Lindenblütentee wirkt nicht nur bei Husten, sondern stärkt auch die Abwehrkräfte und Salbei ist die Nummer 1 bei Halsweh und Angina. Diese drei kraftvollen Heilkräuter sind erste Wahl in der Erkältungssaison und wirken oft so gut wie schweres chemisches Geschütz. Diese kurze Zusammenfassung der Wirkung, Anwendung und Zubereitung hilft Ihnen bei der Auswahl und beim Einsatz des richtigen Kräutleins.

Lindenblüten

Die weiche Rinde und das weiche, biegsame Holz gaben der Linde ihren nahmen. Die Rinde wurde gerne als Bast verwendet, daher stammt übrigens der Begriff basteln. Noch bis ins Mittelalter wurden Versammlungen und Gerichtsverfahren bevorzugt unter Linden abgehalten.

Anwendung bei: fieberhafte Erkältungen, Reizhusten, schweisstreibendes Mittel (Tee möglichst heiss trinken. Steigerung der Abwehrkräfte.

Zubereitung: Tee: für eine Tasse 1 TL Blüten mit siedendem Wasser übergiessen und 10 Minuten ziehen lassen. Bis 5 x täglich 1 Tasse. Als Bad: 1 Handvoll Blüten mit 1 Liter siedendem Wasser übergiessen und 10 Minuten ziehen lassen. Dem Badewasser beigeben.

Wirkungen: Schweisstreibend, reizlindernd, auswurffördernd, leicht krampflösend, leicht beruhigend und abwehrsteigernd. Inhaltsstoffe sind Schleimstoffe (ca. 10%), Flavonoide, ätherisches Öl (mit dem angenehm duftenden Farnesol), Gerbstoffe.
Da die Schweisssekretion angeregt wird, mobilisiert der Körper seine Entgiftungskräfte. Das führt zu einem verkürzten Krankheitsverlauf oder bringt eine Erkältung im Anfangsstadium zum Abklingen. Die schweisstreibende Wirkung der Lindenblüten konnte übrigens in einer wissenschaftlichen Studie belegt werden. Studienteilnehmer schwitzten nach dem Genuss von Lindenblütentee doppelt so viel, wie nach der Einnahme von heissem Wasser.
Insbesondere bei älteren Menschen und kleinen Kindern wirken Lindenblüten beruhigend und schlaffördernd.

Thymianfeld beim Waldviertler Bio-Kräuterproduzenten Sonnentor

Thymian

Thymian ist bekannt als „Antibiotikum der armen Leute“. Die nächste Grippe kommt bestimmt, doch nicht zu dem der Thymian nimmt. Das würzige Kraut wir seit jeher in der Volksheilkunde verwendet. Sein Name stammt vom griechischen „thymos“ ab, was Mut und Kraft bedeutet. Durch die hochaktuelle Problematik der Antibiotikaresistenz stehen Pflanzen mit hohen Gehalten an ätherischen Ölen vermehrt im Fokus der Forschung. Das ätherische Thymianöl mit dem Wirkstoff Thymol zeichnet sich durch eine hohe antimikrobielle Wirksamkeit gegen Keime des Respirationstrakts aus.

Anwendung bei: Husten, Erkältungskrankheiten, krampfhafte Bronchitis, Keuchhusten, Asthma, Emphysem.

Zubereitung: 1 TL getrockneten Thymian mit 150 ml heissem Wasser übergiessen und zugedeckt 5 Minuten ziehen lassen. 3-4x täglich 1 Tasse heiss trinken.

Wirkungen:Auswurffördernd, löst Bronchienkrämpfe, sekretlösend, entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral, antimykotisch. Nach der Einnahme gelangt das enthaltene Thymianöl in die Lungenbläschen (Alveolen) und wirkt direkt am Ort der Erkältung. Thymian entkrampft bei hartnäckigem Husten, beruhigt die Bronchialmuskulatur, regt die Tätigkeit der Flimmerhärchen in den Atemwegen, verflüssigt den Schleim und fördert den Auswurf. Ausserdem hemmt er das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen und richtet sich somit gegen die häufigsten Erreger von Atemwegsinfekten.
Übrigens: Forscher der Universität Leeds kamen zum Schluss, dass Thymiantinktur, also ein alkoholischer Auszug, effektiver gegen Akne und Hautunreinheiten wirkt, als verschreibungspflichtige Cremes. Auch als Fussbad bei Fusspilz hat sich Thymianauszug sehr bewährt.

Salbeifeld beim Waldviertler Bio-Kräuterproduzenten Sonnentor

Salbei

Im Bereich von Mund und Rachen ist Salbei die Nummer 1! Durch die enthaltenen Gerbstoffe wirkt er adstringierend (zusammenziehend) auf die Schleimhaut. Er ist desinfizierend und kommt bei Halsschmerzen und Halsentzündungen jeder Art zum Einsatz. Vor der Erfindung der Zahnbürste reinigte man sich mit einem Salbeiblatt den Mund und das Zahnfleisch. Ob als frisches Blatt oder als Tee ist Salbei das beste Mittel bei Angina. Aber Vorsicht: Bei trockenem Husten oder Reizhusten nicht verwenden. Die Gerbstoffe trocknen da noch mehr aus.

Anwendung bei: Halsschmerzen, Angina, Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, Magenverstimmungen, Völlegefühl, Blähungen.

Zubereitung:1 TL fein geschnittene Blätter mit 1 Tasse heissem Wasser übergiessen. Für Tee nur 1-3 Minuten ziehen lassen. Zum Gurgeln 10 Minuten.

Wirkungen: antibakteri ell, keimwidrig, virustatisch (Herpesviren), antiphlogistisch (entzündungshemmend), verdauungsfördernd, sekretionsfördernd, schweisshemmend. Bei übermässigem Schwitzen, vor allem in den Wechseljahren, lindern Waschungen mit starkem Salbeitee vor dem Zubettgehen. Der Tee kann auch als Pumpspray verwendet werden, das ist sehr angenehm und desodorierend. Auch bei Fieber mit übermässigem Schwitzen sind Salbeiwaschungen erfrischend und wohltuend. Da Salbei die Nervenfasern der Schweissdrüsen hemmt, wird sein Extrakt auch in Naturdeos eingesetzt.


Text: Stefan Jost, Mahler & Co.

Fotos: Sonnentor, Pixabay

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