Die Mahler & Co. Story

Die Mahler & Co. Story

von Markus Mahler

"Feine Biowaren seit 1963" heisst es unter dem Logo von Mahler & Co. Das kommt daher, dass mein Vater ein Biopionier ist, der damals den elterlichen Betrieb auf biologische Produktion umgestellt hat. In der Erkenntnis, dass es langfristig unsere Verantwortung ist, Sorge zu Tier und Umwelt zu tragen. 1995 - ich hatte bereits ein Jahr im Betrieb meines Vaters mitgearbeitet und der Anteil an Handel nebst Produktion, den wir an Läden lieferten, wurde immer grösser – haben wir die Eichberg Bio AG gegründet. Das ist die heutige Biopartner Schweiz AG, die wir 2007 mit zwei weiteren Grosshändlern fusionieren konnten. 

Mein Vater stand damals vor der Pensionierung und ich hatte Lust, Neues ausserhalb der Bio-Branche zu entdecken. Dieser Weg führte mich zu Brack.ch, mit damals ca. 170 Mitarbeitern. Wir wuchsen schnell und dabei wuchs auch ein Gedanke, den ich zu Zeiten der eigenen Marketingagentur schon hatte: es braucht einen guten Bio-Onlinehandel. Ich konnte das eine mit dem anderen verbinden und so stand auch schnell einmal ein Konzept auf Papier. Im Austausch mit meinem Vater, mit Stefan Jost, der bei der Eichberg Bio AG schon ein langjähriger Wegbegleiter von mir war, aber auch mit anderen Marktteilnehmern wie Chregi Meier vom Buono in Brugg, Heiner Stolz, dem Gründer der Weinhandlung am Küferweg und auch einigen Herstellern, gründeten wir im August 2011 die Mahler & Co. AG.

Alte Postkarten

Die Entwickler

Marc Knaff, selbständiger ERP-Entwickler und Mitaktionär gab uns damals in seinem Büro Unterschlupf und baute für uns den ersten Shop und die ERP Lösung dazu. Bei Brack.ch konnten wir gleich einen Stock weiter unten, im Gewerbepark in Mägenwil, einen Lagerraum mieten. Es war exakt der 1. Dezember 2011, als www.mahlerundco.ch live ging. Unser Auftritt setzte stark auf den Ausdruck der langen Geschichte, des Vertrauens in die langen Beziehungen zu Herstellern und die Qualität der Produkte. So stark, dass die Benutzerfreundlichkeit unseres Online Shops erst mit der Zeit kam und immer mehr zu einem zeitgemässen Design hinwuchs. Aktuell sind wir gerade am nächsten Redesign unseres Auftritts. Wir sind immer dran, neue Produkte, neue Abläufe, neue Kommunikationsformen zu kreieren. Die Welt, das Internet und auch wir entwickeln sich ständig weiter. Unser Anspruch bleibt aber immer der gleiche und der steht schon lange als unser sogenannter Purpose, der Sinn unserer Firma:

«Unsere Überzeugung und Begeisterung für nachhaltiges Handeln stecken an, auf dem Weg zu einem neuen Lebensstil.»

Wir hatten anfangs sehr schwierige Jahre, auch das investierte Kapital reichte nicht lange und es brauchte neues Kapital. Insgesamt wurden 1.4 Millionen Eigenkapital investiert. Das klingt nach viel, ist aber im Vergleich vieler anderer Startups doch eher wenig.  Ein Internet-Startup hat die grosse Herausforderung, dass es nicht wie bei einem realen Laden Passantenlagen gibt, wo täglich viele Menschen vorbeikommen; im Web kommt erstmal gar niemand vorbei. So haben wir mit vielen bunten Massnahmen auf uns aufmerksam gemacht. Sogar ein paar Plakate haben wir uns geleistet. Aber Marketing kostet Geld und wer nicht viel Geld hat, wächst halt auch nicht schnell. Vielmehr haben sich die Menschen mit Begeisterung von uns erzählt und so wuchsen wir moderat, aber stetig und gesund.

Leitungsteam Mahler&Co.

Das Sortiment wächst

Gestartet waren wir damals mit einem Sortiment von ein paar hundert haltbaren, biologischen Lebensmittel. Insbesondere mit dem tollen Angebot der beiden grossen Herstellern Sonnentor aus dem Waldviertel in Österreich und La Selva aus der Toscana. Zu diesen Produzenten hatten wir langjährige Beziehungen und konnten darauf vertrauen, dass wir uns im gleich Verständnis für die biologische Produktion einsetzen. Natürlich halfen uns diese langjährigen Beziehungen, denn, wer will schon als Hersteller einen kleinen Online Shop direkt beliefern? Zumal diese beiden damals einfach an zwei Grossisten in die Schweiz lieferten.

Natürlich war es aber auch unser Ziel, Frischprodukte - insbesondere von Schweizer Produzenten - zu den Kunden zu bringen. Auf dem kürzesten Weg, so schnell und so frisch wie möglich. Mit der Familie Rathgeb, auch eine langjährige Beziehung, durften wir dann starten und mit ihnen arbeiten wir bis heute sehr eng zusammen. Natürlich mit vielen weiteren tollen Produzenten, die wir alle auf unserer Seite vorstellen.
Wir haben es dabei von Anfang an geschafft, dass das Gemüse, das am Morgen in aller Früh geerntet wird, gegen Mittag zu Mahler & Co. kommt, für unsere Kunden individuell gepackt wird und dann bereits am nächsten Morgen per A-Post vor der Haustüre steht. Frischer geht nur der Einkauf direkt auf dem Bauernhof. Trotzdem beschäftigt uns bis heute eine nachhaltige Lösung, die Produkte bereits am selben Tag zu einem Grossteil unserer Kunden zu bringen. Im Raum Lenzburg, rund um unseren Standort, haben wir diese Lösung mit einem sozialen Werk, der Stiftung Gärtnerhaus, bereits geschafft. Der Kunde erhält da unsere Pakete per Velokurier am selben Tag.
Es sind heute hunderte von Bio-Boxen, die wir jede Woche versenden dürfen und es werden hoffentlich immer mehr. Ganz neu, und wir glauben das entspricht auch einer gewissen gesellschaftlichen Entwicklung, kann man sein Abo auch ganz individuell selber zusammenstellen und jederzeit wieder verändern. Dafür wurde gerade unser Shop umgebaut. Immer noch mit der Überzeugung, dass wir frische Produkte nicht an Lager führen, sondern auf Bestellung zusammenbringen. Damit wir möglichst hoch verdichtet beschaffen können, die frischesten Produkte liefern können und keinen Food Waste produzieren. So ökologisch und ökonomisch wie möglich.

Sortiment

Die Geburtsstunde der Eigenmarke

Und dann war da noch eine ganz wichtige Geschichte, nämlich unsere Eigenmarke. Sie beruht auch auf Produzenten die wir zum Teil schon 30 Jahre kennen. Mit dem wunderbaren Design unserer damaligen Gestalterin, der Künstlerin Denise Bertschi, gingen die ersten Eigenmarkenprodukte im Februar 2013 online. Es war der Anfang einer sehr erfolgreichen Geschichte. Das schlichte Design mit den wertvollen Produkten kam an, auch bei vielen Läden und so kriegt man diese mittlerweile über 200 Produkte heute nicht mehr nur online, sondern auch in sehr vielen Läden der Schweiz.

Den Kinderschuhen entwachsen

Der Standort in Mägenwil, das kleine Lager und das noch viel kleinere Büro wurden uns bald mal zu eng. Bereits nach gut einem Jahr konnten wir grössere Räume, ebenfalls im Gewerbepark in Mägenwil beziehen. Dort waren wir sehr lange und wir denken an unglaublich viele, schöne und auch schwierige Momente zurück, die uns letztendlich dahin geführt haben, wo wir heute sind. Ende 2019 konnten wir nämlich in viel grössere Räume nach Niederlenz ziehen. Der Standort war für uns in vielerlei Hinsicht ein Meilenstein. Was wir damals natürlich noch nicht wussten, war, dass wir schon ein paar wenige Monate später in einen riesigen Anstieg der Nachfrage laufen durften. Wir brauchten plötzlich jeden Zentimeter dieses neuen Lagers und jede Arbeitskraft, die wir finden konnten. Wir sind im Jahr 2020 durch die Pandemieauswirkungen 72% gewachsen und standen bereits vor dem nächsten Raumbedarf. Glücklicherweise war das auch ein wichtiges Kriterium in der Standortwahl und so sind wir heute noch am gleichen Ort mit doppelt so viel Fläche, was uns weiteres Wachstum ermöglicht.

Viele Menschen haben uns geholfen und ich kann hier gar nicht alle aufzählen. Meine Eltern waren einige Jahre noch mit an Bord, trotz Pensionierung und haben sehr viel mitgeholfen. Stefan Jost und Manuel Pinto, die von der ersten Stunde an das Risiko eingingen, einen sicheren Job gegen einen Traum einzutauschen sind auch heute noch wichtige Pfeiler des Unternehmens. Meine Frau Corinne, die auch von Beginn weg, zuerst im Hintergrund und seit einigen Jahren voll in der Verantwortung alles mitgetragen hat und endlos viele Diskussionen auch in unserer Freizeit mit mir geführt hat. Jede einzelne Mitarbeiterin und jeder einzelne Mitarbeiter die nicht nur für einen Job, sondern für eine Überzeugung mit uns gehen. Alle Aktionäre, die uns ihr Geld anvertraut haben und mit ins Risiko gestiegen sind. Alle Produzenten, die sich für die gute Sache einsetzen und uns ihr Vertrauen geschenkt haben. Aber allen voran unsere begeisterte Kundschaft, die uns die Marktberechtigung verliehen haben, die auf uns bauen und unsere Produkte geniessen.
Wir sind stolz und dankbar für alle Menschen, die uns in irgendeiner Form unterstützt haben und weiter unterstützen werden. Man baut solche Sachen nur mit dem Zuspruch von ganz vielen Menschen. Vielen Dank!

Die nächsten 10 Jahre

…ah ja und was ist mit der Zukunft? Das werden wir sehen, viele neue Ideen sind in unseren Herzen und Köpfen präsent. Aber vor allem anderen ist es unser Anliegen, dass möglichst viele Konsumenten anerkennen, dass nur der biologische Anbau uns und die kommende Generationen glücklich machen kann und somit auch die Arbeit der Produzenten wieder viel mehr wertgeschätzt wird.

Gut für dich, gut für die Umwelt

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