Bio-Büffel vom Brunnenhof

Bio-Büffel vom Brunnenhof

Schon seit über vier Jahren bieten wir unsere BIO BOX Fleischmischpakete mit Aargauer Büffelfleisch von Villigers Brunnenhof an. Lange schon hatten wir die Absicht dem Betrieb und der Büffelherde einmal persönlich einen Besuch abzustatten. Heute Morgen hat es endlich geklappt.

Wir sind knapp vor neun Uhr auf dem Brunnenhof in Sins eingetroffen und wurden, neben der herzlichen Begrüssung von Edith und Sepp Villiger, von den Wasserbüffelkälbern mit neugierigen Blicken und vom «Ferienhund» lautstark empfangen worden.
Der Brunnenhof ist ein Familienbetrieb. Villigers haben sechs Kinder, die in verschiedenen Berufen und Studien aktiv sind. Sie unterstützen zudem die Eltern in betrieblichen Angelegenheit. Ein Sohn ist ausgebildeter Landwirt und wird den Hof einmal übernehmen. Auf dem Hof wird auch ein Lehrling ausgebildet.

Wasserbüffel Brunnhof

Tierische Begegnungen

Sepp Villiger startet mit uns gleich den Hofrundgang. Der grosse Laufstall ist zu dieser Tageszeit leer, die Büffel sind aktuell ganztags auf der Weide, oder besser gesagt auf den verschiedenen Weiden verteilt. Milchtiere, Jungbüffel, Masttiere und trächtige Büffelkühe bilden separate Gruppen, die jeweils ihren eigenen Weidebereich haben.
Uns fällt als erstes die grosse Neugierde und Zutraulichkeit der Wasserbüffel auf. Vor allem die Milchtiere kommen auf Sepps Zurufen sofort in die Nähe und lassen sich von ihm kraulen. Die ältesten Tiere sind schon 10 Jahre alt, was sich neben dem länglichen, massigen Körperbau auch in den imposanten Hörnern manifestiert. Das Alter der Büffel kann übrigens einfach an «Jahrringen» an den Hörnern bestimmt werden. Der Stier befindet sich auf der Weide, zusammen mit den weiblichen Tieren.  
In Stallnähe tobt sich eine Gruppe Kälber auf der Weide aus. Im Gegensatz zum gemächlichen Schritt der ausgewachsenen Büffel, wirkt ihr Gang oder Galopp richtig leichtfüssig.

Nach einem kurzen Marsch durch den Wald erreichen wir eine weitere Herde. Hier begegnen wir quasi den «Teenagern». Wie bei unserer Spezies sind auch die halbwüchsigen Büffel scheinbar nicht so leicht zu dirigieren. Sie traben zwar zuerst zügig auf uns zu, als sie aber uns Fremde wahrnehmen, ziehen sie einen Stopp und lassen sich auch von Sepp Villigers Motivationsversuch «wer isch die Schönschti, wer will no ufs Foti», nicht zum Näherkommen überreden. Bei der letzten Gruppe, den trächtigen Tieren, erleben wir wieder grosse Zutraulichkeit, aber auch energische Kraft, wenn Sie Artgenossen oder den Bauern mit Kopf und Hörner auf die Seite drängen. Wir sind beim Verlassen der Weide auf jeden Fall froh, haben wir Sepp Villiger im Rücken, als uns eine ausgewachsene Büffeldame auf den Fersen ist!

Biobüffel und Naturschutz

Seit 2008 die ersten Wasserbüffel auf den Brunnenhof gekommen sind, hat sich die Herde bis heute auf 120 Tiere vergrössert. Fast alle weiden extensiv auf Naturwiesen rund um den Hof. 12 Jungbüffel bilden aktuell allerdings einen «Naturschutztrupp»: Sie sind bei einem Biobauern in Aristau und beweiden Naturschutzgebiete an der Reuss. So können Wasserstellen offengehalten und neu gebildet werden, die für bedrohte Amphibien wie den Laubfrosch und Watvogelarten überlebenswichtig sind.

Leben mit und von Büffeln

Villigers Brunnenhof lebt vom Verkauf der Büffelmilch und vom Büffelfleisch. Ein Büffel gibt rund dreimal weniger Milch als eine auf Hochleistung getrimmte Milchkuh. Dafür ist Büffelmilch viel gehaltvoller – Eiweiss- und Fettgehalt sind rund doppelt so hoch wie bei Kuhmilch. Die Bio-Büffelmilch vom Brunnenhof wird in der nahen Käserei Berglinde in Buttwil verarbeitet. Im Sommer ist Bio-Büffelmozzarella Trumpf. Wie der legendäre Frischkäse, stammen auch die Wasserbüffel ursprünglich aus der süditalienischen Region Kampanien. Mittlerweile gibt es in der Schweiz aber genügend Zuchtlinien, dass ein Import von Zuchtstieren oder Mutterkühen nicht mehr nötig ist.
Das Fleisch wird von zwei regionalen Metzgern und als BIO BOX Fleischmischpaket natürlich von Mahler & Co. vermarktet. Das Büffelfleisch zeichnet sich durch eine tiefrote Farbe, grössere (nicht aber zähe) Muskelfasern und einen wildähnlichen Geschmack aus. Büffelfleisch hat weniger Cholesterin als Rindfleisch und durch die extensive Weidefütterung mehr gesunde Fettsäuren.

Wasserbüffel Brunnenhof

Wasserbüffel sind exzellente Raufutterverwerter. Auch «Masttiere» erhalten nur hofeigenes Futter, kein Getreide oder Soja. Die Mastdauer beträgt darum mit 27 Monaten auch mehr als doppelt so lang wie bei Rindern.
Bei einem Glas hofeigenem Bio-Most lassen wir den Betriebsrundgang mit Edith und Sepp Villiger auf dem sonnigen Sitzplatz ausklingen. Von der leicht erhöhten Lage, mit Blick auf das Reusstal und die Rigi, kommt schon fast Ferienstimmung auf. Wir haben in knapp zwei Stunden einen kurzen Einblick erhalten in einen modernen Biobetrieb, der sich mit der Konzentration auf eine urtümliche Tierrasse, einer nachhaltigen, biologischen Wirtschaftsweise und intensiver, engagierter Arbeit auf die Zukunft ausgerichtet hat. Mit Konzepten wie «Schule auf dem Bauernhof», Erlebnistagen und Hofführungen, lassen Villigers interessierte Konsumentinnen und Konsumenten an ihrer Philosophie teilhaben.

Weitere Infos gibt es auf den hofeigenen Webseiten: www.brunnenhof-sins.ch

Gabriella Resenterra (Fotos), Stefan Jost (Text)




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