Die Familie Torelli produziert seit vier Generationen Wein. Die Vorfahren sind auf den Etiketten der Weinflaschen abgebildet, Guido auf dem Dolcetto, Giovanni auf dem Barbera. Vater Mario, nicht mehr der Jüngste, arbeitet noch mit in den Reben, auch wenn man ihn im Herbst gelegentlich vermisst. Er zieht es vor, Steinpilze zu Sammeln statt Trauben zu lesen.
Den Betrieb führt sein Sohn Gianfranco, ein sonniger Mann mit vielen Begabungen. Pianist, Politiker, studierter Oenologe. 1999 hat er als stellvertretender Bürgermeister mit seinem Gemeinderat Bubbio zur Comune Antitransgenico erklärt, zur ersten gentechfreien Zone Italiens. Der Anbau von genveränderten Pflanzen und die Aufzucht von genmanipulierten Tieren wurde untersagt. Das löste einen riesigen Wirbel aus. Der Chemiekonzern Monsanto intervenierte, Zeitungen berichteten, sogar das Schweizer Fernsehen reiste an. Gianfranco Torelli erläuterte die Massnahme vor dem Parlament in Rom. Gegen alle Widerstände machte das Projekt Schule. Weitere Gemeinden folgten dem Beispiel, heute sind es über hundert, mit dabei selbst Rom.
Das Weingut der Familie Torelli ist mit 7 ha Reben relativ klein. Die Rebberge sind sehr steil und müssen zum grossen Teil von Hand, ohne Einsatz von Maschinen, bearbeitet werden. Neben Dolcetto und etwas Barbera werden vor allem Moscato-Traben gelesen, mit denen Gianfranco Torelli süsse Spezialitäten bereitet, zum Beispiel den Asti »Di Michaela«, einen süssen Schaumwein mit einem Alkoholgehalt von nur 7,5 Volumenprozenten, im Glas kräftig aufschäumend und verführerisch nach Moscato-Trauben duftend. Mit der gleichen Sorgfalt keltert Gianfranco Torelli in seinem Vorzeigekeller kleine Mengen Rotweine aus Dolcetto- und Barbera-Trauben, Kostbarkeiten, die in der Schweiz nur bei Mahler & Co. erhältlich sind.
Land | Italien |
Region | |
Sortiment | |
Gegründet |
Newsletter abonnieren und
CHF 10.– kassieren: